Indien (5)
Hallo Ihr Lieben! (12.11.2016)
Menschlicher Kontakt
Dadurch dass ich sozusagen alleine als Mama hier in Indien bin, also ohne jemand anderen Erwachsenen, mit dem ich mich mal unterhalten kann (das Englisch der indischen Familie, wo wir wohnen, ist leider recht dürftig), bin ich viel offener geworden mit anderen Leuten hier in Kontakt zu treten.
Gestern haben wir beispielsweise beim Warten vor der indischen Bank drei deutsche Studentinnen aus Bayern kennengelernt, die hier für ein Semester an einer Partner-Uni in Chennai studieren. Es war schön für mich und Dari, dass wir uns mal wieder auf deutsch mit anderen Menschen unterhalten konnten. Wir haben den drei Studentinnen dann noch ein bischen den Butterball-Park gezeigt und waren danach noch gemeinsam essen, das war für uns drei richtiger Balsam für die Seele und Dari hat danach auch gefragt, ob wir die Frauen irgendwann mal wiedersehen – na das hoffe ich doch. 🙂
Ansonsten rede ich oft etwas mit den einheimischen Shop- oder Restaurant-Besitzern, da ergeben sich manchmal auch ganz interessante Gespräche, aber halt nur manchmal.
Geldumtausch (500 und 1000 Rupien-Scheine)
Ja und das gestrige Warten vor der Bank ist auch nicht alltäglich. Denn die indische Regierung hat von einem Tag auf den anderen einfach mal beschlossen die 500 und 1000 Rupien-Scheine nicht mehr als Zahlungsmittel zuzulassen wegen irgendwelcher Korruption. Also mussten wir gestern zur Bank und unsere letzten drei 500-Rupien-Scheine umtauschen. Das ganze hat ca. 2 Stunden gedauert. Beim Warten vor der Bank gab es zwei Warteschlangen, eine für Frauen und eine für Männer (ist übrigens am Flughafen auch so). Die Schlange für die Frauen war zum Glück kürzer.
Die Eingangstür der Bank wurde von Polizisten bewacht, die auch gleichzeitig den Einlass regelten, wenn nötig auch mit Schlagstock. Als ich in der Frauenschlange ankam war eine große Traube von Leuten vor dem Eingangstor, so dass das Rauskommen auch nicht so einfach war. Dann kam ein Polizist höheren Ranges mit hölzernem Schlagstock heraus, er hat niemanden geschlagen, aber ihn erhoben und das war irgendwie auch etwas lustig anzusehen, denn innerhalb von 10 Sekunden war die Traube von Menschen vor der Türe verschwunden und alle standen dicht gedrängt in einer Reihe hintereinander und der Polizist hielt eine kleine ermahnende Rede – gleichzeitig bin ich auch etwas fassungslos darüber, dass die Inder vor der Obrigkeit so kuschen.
Ansonsten war der Geldumtausch ganz problemlos und wir haben noch nette Menschen kennengelernt.
Affiger Besuch
Wir bekommen hier täglich auf unserer Terrasse besuch von 3 Affen, eine Affenfamilie (Männchen, Weibchen und ihr Sohn). Der kleine Affe will immer mit uns spielen, er vertraut uns schon etwas und rennt und springt immer um uns herum und knabbert uns lieb an. Die Affen plündern als erstes immer unseren Mülleimer, der draußen steht. Die Wohnungstür muss dann immer zu gemacht werden, da die Affen sonst reingehen und ein paar Leckerbissen klauen würden. Es ist zwar interessant so dichten Kontakt zu den Tieren zu haben, aber manchmal ist es auch lästig, weil sie kippen immer den Mülleimer aus und die Affenmama pinkelt seit zwei Tagen pro Besuch einmal auf die Terrasse – naja, ich bin es ja schon gewohnt von Luna die kleinen Seen wegzuwischen, aber jetzt auch noch Affen-Pipi – oh Mann! 😉
Die Kinder freuen sich aber immer sehr, wenn die Affen kommen, wir hören sie kurz davor immer wie sie über unser Dach rennen. Bei dem Affen-Mann ist allerdings Vorsicht geboten, der hat Luna auch schon einmal ganz schön umgeschupst und er frisst der Familie meistens alles weg und die Mutter und ihr Kind haben auch etwas Angst vor ihm, aber zum Glück ist er nicht bei jedem Besuch dabei.
Ja und so sitzen wir fast täglich ein paar Minuten mit den Affen auf der Terrasse, reichen ihnen manchmal altes Obst rüber und schauen ihnen beim Essen zu, besonders Luna ist immer total begeistert von ihnen.
Die Inder hier haben leider kein gutes Verhältnis zu ihnen, sie scheuchen die Affen immer gleich weg und sehen sie eher als Störenfriede, die einfach nur Essen stehlen – leider entgeht ihnen mit diesem Verhalten auch sehr viel Freude.
Ansonsten
Heute habe ich Grüne-Bohnen-Eintopf gekocht, leider habe ich hier noch kein Bohnenkraut oder etwas ähnliches gefunden. Von unten von der indischen Familie bekommen wir auch ab und zu indisches Essen nach oben gebracht, das schmeckt auch immer sehr lecker.
Mein Bargeld ist knapp, ich habe jetzt nur noch 400-500 Rupien. Der Bank-Automat, zu dem wir sonst immer hingehen, war gestern noch geschlossen, wegen der neuen Geldscheine. Hier in Mamallapuram ist bisher nur ein Automat geöffnet und da kann man dann wieder erstmal ne halbe Stunde anstehen.
Dari war heute schon eine Runde sauer auf mich und hat mich auf der Terrasse mit Luna ausgesperrt, weil die indischen Türen, kann man von innen mit einem Riegel verschließen, der sich nicht von außen öffnen lässt – nun ja, aber jetzt werde ich erstmal den Eintopf genießen, Dari ist schon dabei – dann bis bald!
Sonnige Grüße von Livia, Luna und Daria!