Indien (11)

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Hallo Ihr Lieben!    (05.04.2017)

Ende im Gelände?
Normalerweise würde ich in meiner jetzigen Verfassung nichts schreiben, weil ich niemanden mit meinem Schwermut belästigen möchte. Heute nach 6 Tagen Zusammenwohnen hat der Mann, dem ich meine ganzes Herz geschenkt habe, mir eröffnet, dass ich gehen soll, dass ich hier in seinem Haus nur ein Problem bin.
Ich kann momentan mit niemanden reden, dann erhielt ich heute eine E-Mail von einer meiner Indien-Leserinnen mit der Frage, wann ich wieder etwas schreiben würde und was so geschehen ist. Deshalb schreibe ich das jetzt, weil ich das als ein Zeichen gesehen habe.
Ich bin gefühlsmäßig am Ende, meine Träume sehen momentan aus wie ein Scherbenhaufen, vor dem ich nur noch weinend sitzen kann. Ich hab alles aufgegeben, habe hier in Indien 8 Monate auf den Mann meines Herzens gewartet, jetzt ist er endlich für 2 Monate hier und nun soll ich gehen, er will mich nicht hier haben und alles nur wegen des äußeren Scheins. Nun ihr könnt bestimmt verstehen, dass das für mich ein herber Tiefschlag ist. All meine Wünsche, all mein Sehnen, all meine Bemühungen … umsonst.

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No Love
Lunas indische Familie, Luna ist meine kleine Tochter, steckt geistig so sehr in den Regeln ihrer Ahnen fest, da gibt es leider keinen Platz für Liebe. Diese Familie und auch viele andere Leute hier stecken so sehr fest in diesem herzlosen verregeltem System und sie kommen nicht einmal auf die Idee außerhalb dieser ungeschriebenen Gesetze zu handeln, weil es ja total wichtig ist, was die anderen Leute denken. Und letztendlich geht es nur um’s Geld.
Familien mit Töchtern müssen immer noch sehr viel Geld bezahlen an die Familie des Bräutigams, damit dieser die Frau heiratet. Es ist ein herzloses System, in dem keine Liebe existiert.
Indische Männer in Touristen-Orten versuchen ausländische Frauen zu heiraten und gaukeln ihnen Liebe vor, bevorzugte Opfer sind ältere unverheiratete Frauen, die dann eventuell nach ein paar Jahren das zeitliche segnen.
Indien – das Land ohne Liebe.

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Keine Spiritualität
Ein Land in dem Spiritualität für guten Massentourismus sorgt, ich habe hier unter den Einheimischen keinen wirklich spirituell erwachten Menschen getroffen, das alles macht mich sehr traurig.
Indien ist ein schönes Land, doch die Bedingungen für die Menschen hier sind sehr herzlos und ich weiß, dass Indien da nicht das einzige Land ist, wo den Touristen ein bestimmtes Scheinbild vorgegaukelt wird.
Ladenbesitzer stellen sich hinduistische Schreine in ihren Laden, obwohl sie Christen sind, es werden Bilder von Amma und dem Dalailama ins Fenster gehängt, obwohl der Besitzer damit überhaupt nichts am Hut hat, alles nur, um besser Geld zu verdienen – Scheinheiligkeit, aber ich nehme es ihnen nicht übel, es ist ja in Deutschland genauso.
Aber der Punkt ist, es ist so enttäuschend und traurig. Diese ganze Lügerei und Unehrlichkeit.

Ich werde in den nächsten Tagen wahrscheinlich noch einmal mit Lunas Papa und Luna nach Auroville fahren und danach alleine mit Luna zu meiner großen Tochter und ihrem Papa nach Goa nachreisen, damit ist das Kapitel Mamallapuram dann wohl leider abgeschlossen mit Tränen in den Augen und schwerem Herzem.
Aber ich spüre in mir auch, dass es richtig ist nach Goa zu gehen, mein Verstand weiß nicht warum, aber etwas in meinem Herzen sagt traurig und enttäuscht ‚Ja‘.
Aber bitte, lasst Euch von diesen Worten nicht davon abhalten, euren Herzensweg zu gehen, mein Weg scheint ganz schön hart zu sein – puuuh. Aber ich musste ihn gehen und wer weiß, was noch kommt, ich hoffe, nächstes Mal kann ich was besseres schreiben, aber trotz allem bin ich sehr gerne hier.

Ihr könnt mir gerne schreiben an L.Breitag@gmx.de . Bis zum nächsten Mal!

Sonnige Grüße von Livia und Luna!

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