Indien (6)

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Hallo Ihr Lieben!    (15.11.2016)

Kein Geld und es geht trotzdem weiter
Darauf war ich nicht vorbereitet, dass ich momentan überhaupt kein Bargeld mehr habe. Wie ich in Teil 5 ja schon geschrieben habe, wurden von einem Tag auf den anderen die 500- und 1000-Rupien-Scheine abgeschafft, sämtliche Geldautomaten waren an diesem Tag auch geschlossen. Einen Tag später waren zwei Geldautomaten wieder geöffnet, allerdings mit einer sehr langen Warteschlange davor. Da ich noch etwas Geld hatte, habe ich das Anstellen am Geldautomaten zwei Tage lang verschoben, um dann am dritten Tag vormittags zum Automaten zu gehen, in der Hoffnung, dass die Warterei dann nicht so lange dauert. Aber nee, nix da, alles zu, das Bargeld war alle – tja und so ist das bis heute noch (drei Tage später).
Ja und so haben jetzt alle Moneyproblems, inklusive mir.
Aber bisher mussten wir nicht hungern, wo es geht, lassen wir anschreiben, viele Verkäufer sind da so nett und geben uns Kredit, in unserem Lieblingscafé können wir auch anschreiben lassen. Allerdings weiß ich nicht, wie lange die Verkäufer so nett bleiben, weil die Geldautomaten wohl bis Dezember geschlossen bleiben sollen, da dann erst die neuen 2000-Rupien-Scheine kommen. Was ich so hier mitbekomme, ist eigentlich, dass sich alle gegenseitig helfen. Der, der Geld hat,  leiht es dem Freunde oder Verwandten, der, der Essen hat, gibt es dem Freunde oder Verwandten.
Nun ja, ich bin gespannt, wie es zu diesem Thema weitergeht, aber ich bin bisher noch ganz entspannt. 😉

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Mamallapuram
Meine absoluten Lieblingsplätze hier in Mamallapuram sind der Strand und der Butterball-Park und die Othavadai Cross Street, in der unser Lieblingscafé und der Internet-Shop sind.
Aber die Nummer 1 ist einfach der Strand hier für mich.
Gestern war zum Beispiel Vollmond – das ist so wunderbar den Mondaufgang am Meer zu sehen und dann das Mondlicht auf dem Ozean … einfach fantastisch, während des Mondaufgangs noch die rosa beleuchteten Wolken vom Sonnenuntergang, die Venus am Westhimmel und das Rauschen der Wellen und der warme Wind auf der Haut – das lädt ein zum Verweilen, zum Träumen, zum Meditieren, zum Genießen, zum Beten – ich liebe das so sehr.
Der Butterball-Park ist auch sehr schön bei Sonnenuntergang, den man dort wunderbar sehen kann von einer Hochebene aus. Ich hab mir schon mal gedacht, dass man auf dieser Hochebene wunderbar heiraten könnte – sehr romantisch, finde ich jedenfalls.
Der Park hat sehr viele Höhlentempel (Caves), in einem Tempel ist sogar noch ein Shiva Lingam erhalten. In diesem Park kann man sehr gut auf den Felsen rumklettern, Picknick machen, Affen beobachten, ab und zu sind auch Kühe, Schweine oder Ziegen dort zu sehen. Ach ja, ein Leuchtturm ist auch noch da, aber der interessiert mich nicht so sehr (ich mag keine Leuchttürme – ich weiß nicht warum, vielleicht etwas aus einem anderen Leben?).
Der Park mit seinen Tempeln hat für mich eine besondere Ausstrahlung, dort fließen immer noch besondere Energien, mit denen man sich wieder aufladen kann.
Es gibt viele schattige Plätze dort, die zum Verweilen einladen.
Also wenn Du mal hier in Mamallapuram sein solltest, dann kannst Du mir gerne schreiben (L.breitagATgmx.de – irgendwie funktioniert das AT-Zeichen nicht), ich führ Dich gerne rum, falls ich hier bin. 😉

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Wir
Uns geht es momentan gut. Luna geht es am besten von uns dreien. Mit Dari hatte ich in den letzten beiden Tagen starke Auseinandersetzungen, immer abends, wenn sie schon etwas müde ist. Immer wenn sie dann zusammen mit den beiden Jungs am Computer spielt und ich sie ermahnen muss, dann ist es irgendwie ausgeartet, dann provoziert und haut sie mich, irgendwie komme ich dann mit Worten und Vernunft nicht an sie ran, dann kann ich sie nur noch festhalten, um sie davon abzuhalten etwas zu tun, was ich ihr verboten habe. Das funktioniert aber auch nicht wirklich, weil sie danach weitermacht – ich bin da etwas ratlos momentan, ich möchte da eine andere Lösung für finden.
Dem Lunchen wächst schon wieder ein neuer Zahn 😉 und sie fühlt sich hier sehr wohl und sie hat die Hängematte für sich als neues Spielzeug entdeckt. Sie liegt gerade fröhlich kichernd darin und wird von Dari angeschupst.
Ich frage mich, ob ich bald den Sinn von meiner Indienreise erkenne, teilweise sehe ich den Sinn, aber nicht komplett und ich frage mich, was Gott mit mir vor hat, was ist der Plan. Auf alle Fälle soll ich die indische Familie besser kennenlernen. Nun ja, ich werd’s noch rausfinden – so jetzt wird’s höchste Zeit für unsere tägliche Runde (heute: Strand, Internet, Café, Einkaufen). Dann bis bald!

Sonnige Grüße von Livia, Luna und Daria!

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